Bremsen entlüften.

Technik und Tuning am Fahrwerk. Verbesserung des Fahrwerks durch Lenkungsdämpfer..., welchen Reifen...

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R1rn04R1
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Bremsen entlüften.

Beitrag von R1rn04R1 »

Hallo

Habe bie mir Stahlflex leitungen eingebaut und möchte jetzt die Bremsen entlüften.

Kann mir jemand erklären wie es geht ?

Habe mir bei Louis diesen Schlauch mit rückschlagventil besorgt und ungefähr weiss ich wie es geht, ich möchte nur mich vergewissern ob ich was vergessen habe.

Danke schon mal.
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HeideUwe
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von HeideUwe »

Bin gerade zu faul selber zu schreiben, daher habe ich es bei Motorrad online kopiert:

Warnhinweis:
Arbeiten an der Bremsanlage können für die Sicherheit von entscheidender Bedeutung sein, sind also nur etwas für erfahrene Schrauber. Anfänger sollten das von der Fachwerkstatt erledigen lassen oder erste Schrauberversuche unter Anleitung eines Routiniers durchführen.
Für die einwandfreie Funktion einer Bremsanlage spielt die Bremsflüssigkeit eine wichtige Rolle. Sie überträgt die Handbremskraft zum Radbremszylinder, sie schmiert, schützt gegen Korrosion und muß enome Wärmemengen aufnehmen können. Daher ist ein jährlicher Austausch ratsam, länger als zwei Jahre oder 20 000 Kilometer sollte die Flüssigkeit keinesfalls in der Bremsanlage verbleiben. Ist beim Öffnen des Ausgleichsbehälters nur noch eine milchig braune Brühe zu erkennen, ist ein sofortiger Wechsel angesagt. Manchmal sieht die Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter noch recht klar aus, obwohl es im Inneren der Bremse bereits gammelt. Soweit muß es bei einer gepflegten Maschine aber nicht kommen.
Gefährlich kann alte Bremsflüssigkeit dann werden, wenn sie aus der Luftfeuchtigkeit Wasser aufgenommen hat. Und das macht sie unglücklicherweise im Lauf der Zeit automatisch, da sie hygroskopisch (wasseranziehend) ist. Mehr Wasseranteil bedeutet niedrigerer Siedepunkt. Im Extremfall versagt dann die Bremse zum Beispiel bei einer Paßabfahrt infolge Überhitzung, weil sich Dampfblasen bilden und der Bremshebel bis zum Lenker durchgezogen werden kann.
Falls auf diese Art oder auch bei Arbeiten an der Bremsanlage Luft in das hydraulische System geraten ist, muß die Bremsanlage entlüftet werden. Das geht grundsätzlich genauso wie das hier gezeigte Wechseln der Flüssigkeit und muß so lange durchgeführt werden, bis die letzten Luftblasen herausgepumpt wurden. Die extrem kleinen Bläschen können sich allerdings recht hartnäckig in verwinkelten Ecken festsetzen, so daß sie sich manchmal nur durch Abbau von Teilen wie etwa Radbremszylindern und Schwenken oder Schütteln beseitigen lassen. Letzte Rettung ist das „Abhängenlassen" der komplett abgebauten Anlagen mit dem Hauptbremszylinder nach oben, so daß mikroskopisch kleine Luftblasen langsam nach oben steigen können. Darauf achten, daß kein toter Winkel entsteht.

Während eine Hand den Bremshebel zieht, wird der Entlüftungsnippel etwas geöffnet, so daß Bremsflüssigkeit herausgedrückt wird. Dann zuerst Nippel zudrehen, danach Bremshebel lösen. Diesen Vorgang vielfach wiederholen, dabei ständig auf den sinkenden Stand im Ausgleichsbehälter achten.


Beim Lösen des Nippels keinen Gabelschlüssel benutzen, da der Sechskant empfindlich ist. Extrem fest sitzende Nippel mit einem Sechskant-Steckschlüssel lockern, dann Ringschlüssel benutzen. Einen passenden, durchsichtigen Schlauch (Benzinschlauch) aufstecken, der in einem Glas als Auffangbehälter endet.


Jeder Radbremszylinder hat eine Entlüftungsnippel, der immer mit einer Gummikappe abgedeckt sein sollte. Der Nippel ist an der höchsten Stelle angebracht, damit die bei Montagearbeiten oder beim Wechseln der Flüssigkeit sich dort sammelnden Luftbläschen abgelassen werden können.


Bremsflüssigkeit ist ätzend. Wer seine Haut schonen will, sollte anders als im Bild bei Arbeiten an der Bremse Handschuhe benutzen. Fast ebenso ärgerlich wie Hautschäden sind Lackschäden, daher Spritzer auf Tank oder anderen Lackflächen umgehend beseitigen. Deckel und Membran vorsichtig abnehmen.


Wenn mit der Bremsflüssigkeit Blasen aufsteigen, ist Luft ins System geraten. Dann muß so lange durchgespült werden, bis die Luft entwichen ist. Erst wenn sich keinerlei Luftbläschen in der Bremshydraulik befinden, stellt sich am Bremshebel ein einwandfreier Druckpunkt ein.

Die Qualität der Bremsflüssigkeit muß den Vorgaben des Herstellers entsprechen. Bei DOT 4 kann man eigentlich (außer bei Harleys) nichts falsch machen, DOT 5.1 ist für extreme Belastungen. Beim Pumpen den Deckel zwischenzeitlich wieder auflegen, da sonst Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter herausspritzt.


Wenn oben mehrfach frische Bremsflüssigkeit nachgefüllt wurde, gelangt diese dann auch allmählich nach unten in die Radbremszylinder. Im klaren Schlauch ist gut zu erkennen, wann statt brauner Soße klare Flüssigkeit ankommt. Bei doppelter Scheibenbremse zuerst die mit der längeren Leitung drannehmen.

Zum Schluß Entlüftungsschrauben mit Gefühl festziehen und Gummikappe aufsetzen. Dann Flüssigkeitsstand auf Maximum befüllen und Membran korrekt zusammengefaltet aufsetzen, Deckel aufschrauben. Abschließend die kaum vermeidbaren Spritzer oder Tröpfchen mit Wasser abspülen.


(Quellennachweis: motorrad online)


Greetz Uwe!!

PS: Du kannst(solltest) nach dem Entlüften den Bremshebel über Nacht mit einem Kabelbinder auf Druck fixieren. Dadurch steigen die letzten kleinen Luftblasen in den Ausgleichsbehälter.
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von R1rn04R1 »

Hallo

Vielen dank Uwe.

Ich habe die Vorderbremse entlüftet, entlüftungsschrauben ( originale ) fest eingeschraubt.

Aber jetzt habe ich festegestellt das am Entlüftungsschrauben bildete sich die Bremsflüssigkeit.

Hatte vorher auch alles mit Lapen trocken gemacht und jetzt ist da flüssigkeit zu sehen.

Woran liegt das oder was hab ich Falsch gemacht ??
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sailoR1
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von sailoR1 »

Ist wohl nicht richtig dicht...

Wieviel ist denn da zu sehen?
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von R1rn04R1 »

Ist nicht viel, ist immer bisschen unter dem Ventil.
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HeideUwe
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von HeideUwe »

Die Entlüftungsnippel werden mit nur 6Nm festgezogen. Eben mit Gefühl. Wenn du die zu fest ziehst, werden sie unddicht da ja nur Metall auf Metall abdichtet. Ich drücke dir die Daumen, daß du nur die Entlüftungsnippel ruiniert hast und nicht die Dichtfläche im Bremssattel.
Sollten es nur die Nippel sein, kannst du sie gleich gegen Stahlbus-Teile austauschen. Mit denen entlüftet es sich einfacher.

http://cgi.ebay.de/Stahlbus-Entluftersc ... 414684eac0

Greetz Uwe
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von R1rn04R1 »

Hallo

Vorne hat bei mir Super geklappt.

Hinter bekomm ich das irgentwie nicht hin.

Beim bremssatel hinten sind 2 Stück Entlüftungsschrauben, muss ich die einzeln entlüften oder beide gleichzeitig ?

Habe einzeln entlüftet, beim pumpem kamm keine Bläschen mehr raus, beim lansamen testfahrt irgentwie keine bremswirkung :sad:
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von HeideUwe »

Beim hinteren Bremssattel ist das etwas schwieriger durch die 2 Entlüftungsnippel und die blöde Schlauchführung, die von oben in den Bremszylinder führt. Zuerst am inneren Nippel enlüften, dann am Äußeren. Dieses Spiel mußt du mehrfach wiederholen um wirklich die ganze Luft rauszukriegen. Dann über Nacht den Bremshebel auf Druck bringen um die Restluft in den Ausgleichbehälter zu drücken. Wenn alle Stränge reissen, laß es kurz in der Werkstatt machen.

Greetz Uwe!!
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von manuel353 »

Hey Ho

man sollte aber beim Pumpen mit dem Bremshebel ein wenig vorsichtig sein. Dadurch, dass beim Fahren bzw. bremsen der Kolben im Bremszylinder nie die Endstellung (Bremshebel am Griff anliegend) erreicht, kommt es im Bereich der Anschlagstellung des Bremskolbens in Bremszylinder zu Korrosion. Wenn man dann beim Entlüften den Hebel bis zum Anschlag zieht, dann überfährt die Dichtmanschette des Kolbens die Korrosionsstelle. Dann kann es passieren das die Manschette dabei beschädigt wird und dadurch die nachlaufbohrung des Ausgleichsbehlter beim Bremsen nicht mehr richtig zum Druckraum abdichtet.

Gruß @ all
Wenn du kritisiert wirst,
dann musst du irgend etwas richtig machen...
Denn man greift nur denjenigen an,
der den Ball hat...

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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von G.I.JOE »

Man lernt nie aus....den kannte ich noch nicht.
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von SLIDER-S »

In der Bremspumpe entsteht aber erst Korrosion wenn man nur alle Schaltjahre
die Bremsflüssigkeit wechselt :oops:
Wenn die Brühe nehmlich Alt und durch die Eigenschaft Hygroskopisch zu sein
voller Wasser ist, beginnt die Korrosion in den Bauteilen ;-)
Besonders bei einigen Mopeds mit ABS das Regelmässig die Bremsflüssigkeit gewechselt
wird und vor allem das man auch weiss wie es daran gemacht wird.
Mit einfach an der Bremszange Absaugen/Abpumpen und am Behälter nachfüllen
ist es nicht getan, im ABS Regelblock wird die Flüssigkeit dadurch nicht automatisch
mit gewechselt :!
Bei YAMAHA sind das so gut wie alle Modelle mit ABS, an denen muß laut Comic-Heft
ein Modus aktiviert werden um die Flüssigkeit im ABS Block zu wechseln.
An älteren Mopeds an denen garnicht oder im "Homeservice" die Flüssigkeit
gewechselt wurde, kommt dann ein böses Erwachen wenn das ABS nicht
Funktioniert weil die Regelventile im Steuerblock vergammelt sind :o
Dann hilft nur noch ein neuer ABS Steuerblock, denn ohne funktionierendes ABS
gibts auch keine TÜV Plakette :-o
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von lucciano-s »

Ich rate von den Stahlbus Schrauben ab, da man an den Schrauben für die Bremssättel bei einer Raddemontagage kaum vorbeikommt.
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von RRudi »

Versteh ich nicht, Lutschi ????

Erklär mal, wie Du das meinst.

Bei der Rad-Demontage schraub ich doch sowieso die Bremszangen ab, wo soll man da nicht vorbeikommen ???
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von SLIDER-S »

Der Stahlbus Nippel ist so lang das man mit der Nuss nicht auf die Bremszangenschraube kommt ;-)
der ZEC hat das vor 2 Jahren schon beim Clubevent erwähnt ;-)
der wollte wechseln von Sechskant auf Inbus ;-)
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Re: Bremsen entlüften.

Beitrag von RRudi »

Danke Schorsch, wieder was gelernt.
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